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Türkisch Islamische Gemeinde in Güglingen
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Ramadan

Der Islam

Der islamische Fastenmonat beginnt mit dem neunten Monat des islamischen Mondkalenders.

"Gläubige, Fasten ist euch ebenso vorgeschrieben, wie es jenen vorgeschrieben war, die vor euch lebten, auf dass ihr euch schützt. Eine bestimmte Anzahl von Festtagen! Wer aber krank oder auf Reisen ist, der faste die entsprechende Anzahl anderer Tage; und für jene, die es schwerlich bestehen würden, ist eine Ablösung möglich: Speisung eines Armen. Und wer mit freudigem Gehorsam ein gutes Werk vollbringt, der hat noch größere Vorteile daraus. Und Fasten ist gut für euch, wenn ihr es begreift."
(Koran, Sure 2 (al-baqara), Vers 185)

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang darf nichts gegessen und getrunken werden. Iftar nennt man das gemeinsame Mahl am Abend zum Fastenbrechen. Ein "iftarlik" ist ein kleiner Leckerbissen zum Iftar als Belohnung für einen langen Tag des Fastens ohne Essen und Trinken. Der Fastenmonat ist ein Monat der Besinnung, der Reinigung, der Gemeinschaft, der besonderen Traditionen und der speziellen Bräuche. Im Anschluss an den Fastenmonat Ramadan wird das Ramadanfest gefeiert, im Volksmund häufig Zuckerfest genannt.

Das Ramadanfest schließt den Fastenmonat Ramadan ab. Der Beginn des Fastenmonats richtet sich nach dem Mondkalender. Deshalb beginnt der Ramadan nicht jedes Jahr am selben Tag, sondern wandert im Lauf der Jahre durch alle Jahreszeiten.

Im Ramadan herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.
Im Fastenmonat darf nur in der Zeit von Sonnenuntergang bis vor Sonnenaufgang gegessen werden. Traditionell wird der Zeitpunkt des Iftar, des Fastenbrechens am Abend, durch einen Kanonenschuss bekannt gegeben, manchmal wird auch eine Art Feuerwerkskugel abgeschossen. Außerdem werden zum Iftar die "Kandil" eingeschaltet, die festliche Beleuchtung, die an den Moscheen extra zum Ramadan angebracht wird. So werden z.B. Lichterketten zwischen den Minaretten gespannt.
Für die Abendmahlzeiten lädt man Verwandte, Freunde und Bedürftige ein.
Morgens laufen Männer durch die Straßen, die mit Rufen, Singen oder Trommeln die Anwohner zum Sahur, dem Mahl vor Sonnenaufgang, wecken.

Die Nacht der Macht (Lailat-ul-Qadr, Kadir gecesi)
Die Nacht des 27. Ramadan (bzw. des 26., wenn der Ramadan nur 29 Tage hat,) ist eine ganz besondere, denn in ihr wurden zum ersten Mal Teile des Koran durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Muhammad (a.s.) offenbart.
Sie wird auch Nacht der Bestimmung, Nacht des Schicksals oder Qadir-Nacht genannt.

Die 97. Sure trägt die Überschrift al-Qadr. Hier folgt die Sure in zwei verschiedenen Übersetzungen:

“Siehe, wir haben ihn in der Nacht el-Qadr geoffenbart. Und was lehrt dich wissen, was die Nacht el-Qadr ist? Die Nacht el-Qadr ist besser als tausend Monde. Hinabsteigen die Engel und der Geist in ihr mit ihres HERRN Erlaubnis zu jeglichem Geheiß. Frieden ist sie bis zum Aufgang der Morgenröte.”
(Sure 97, Übersetzung Max Henning, Reclam 1960)

"Gewiss, WIR sandten ihn in der Nacht von Al-qadr hinab. Und was weißt du, was Al-qadr-Nacht ist? Die Al-qadr-Nacht ist besser als tausend Monate. Die Engel und der Ruhh werden in ihr mit der Zustimmung ihres HERRN wegen jeder Angelegenheit nach und nach hinabgesandt. Salam ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung."
(Sure 97, a-Tafsir, Eine philologisch, islamologisch fundierte Erläuterung des Quran-Textes, Amir M. A. Zaidan, ADIB Verlag 2000)

Ramadanfest – das kleine Fest
An den Fastenmonat Ramadan schließt sich ein dreitägiges Fest an, auf Türkisch Ramazan Bayrami, auf Arabisch Id saghir ("kleines Fest" im Gegensatz zum Id kabir bzw. Id ul-adha, dem "großen" Opferfest) genannt. Am Fest werden traditionell die älteren Verwandten von den jüngeren besucht. In der Türkei küssen die jüngeren den älteren Verwandten die Hände.

Das Ramadanfest wird häufig fälschlich Zuckerfest genannt in Anlehnung an die volkstümlichen, aber wenig genauen Bezeichnungen "Seker Bayrami" (türkisch für Zuckerfest) und "Id ul-fitr" (arabisch für Süßigkeiten). Doch ist diese Bezeichnung irreführend, denn es werden zwar am Fest auch Süßigkeiten gegessen und verschenkt, aber sie sind nicht Sinn und Zweck des Festes. Weihnachten nennt auch niemand Marzipanfest oder gar Geschenkefest, obwohl das doch recht zutreffend wäre! Also bitte doch lieber vom Ramadanfest sprechen ...

Gelegentlich wird auch die Bezeichnung "Fest des Fastenbrechens" für das Ramadanfest verwendet. Auch diese Bezeichnung ist irreführend, denn das Fasten wird an jedem Abend im Ramadan beim Iftar gebrochen.


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